Schwarzes Blut: Thriller (German Edition) by Wilde Max & Smith Roger

Schwarzes Blut: Thriller (German Edition) by Wilde Max & Smith Roger

Autor:Wilde, Max & Smith, Roger [Wilde, Max]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2013-07-07T22:00:00+00:00


30

Der Mann im Anzug holte eine Holzsäge unter dem Schreibtisch hervor. Da wusste Gene, dass sie tief in der Scheiße steckten.

Der Mann starrte aus dem Fenster auf den weit entfernten, violetten Gebirgszug und spannte das Sägeblatt wie einen Bogen. Als er es wieder losließ, zitterte das Metall und gab einen klagenden hohen Ton vor sich. Er beendete die Vibration mit der Fingerspitze und legte das Werkzeug auf die Tischplatte neben die Waffen, die sie Gene und Drum abgenommen hatten.

Der Mann war so anonym wie das Reihenhaus, in dem sie sich befanden. Es stand in einer der neu errichteten Vorstädte, die sich von der Stadt aus in die Wüste ausbreiteten. Er war etwa Anfang fünfzig, weder gut noch schlecht gekleidet und musste mal wieder zum Friseur. Bis auf den leichten fremdländischen Akzent mit den stumpfen Vokalen – Osteuropäisch? Russisch? – war absolut nichts Bemerkenswertes an ihm.

Er wandte sich Gene und Drum zu, die nebeneinander vor dem Schreibtisch saßen. »Einer der Männer, den Sie getötet haben, war der Sohn meines Vetters. Die ungewöhnliche Natur seines Ablebens hat gewisse Erwartungen geweckt, wenn Sie verstehen?«

Gene verstand ihn gut genug, um nichts darauf zu erwidern. Drum dagegen hob eine riesige Pranke. »Moment mal, Freundchen. Wir haben niemanden getötet. Wir haben ein Angebot für Sie.«

Der Mann beachtete Drum nicht weiter. Er reichte die Säge einem seiner Handlanger, einem tätowierten Gewichtheber mit Glatze und Ziegenbart, der fast so groß wie der Sheriff war.

»Der Cowboy ist als Erster dran.«

Der Glatzkopf nahm die Säge und bezog hinter Drum Position. Zwei weitere gedrungene, dunkelhäutige Männer stellten sich zu beiden Seiten von ihm auf. Die anderen Männer, schlaksige Rednecks, hielten Gene in Schach.

Drum versuchte aufzustehen. Was fast komisch wirkte, als ihn die beiden Dunkelhäutigen (die nur aus Sehnen und kompakten Muskeln zu bestehen schienen) in den Sitz zurückdrückten. Drum schaffte es, die Stuhlbeine einen Augenblick vom Boden zu heben, dann vergrub der Glatzkopf eine Faust im Bauch des Riesen. Der Stuhl knallte auf den Boden zurück. In einem gewaltigen Windstoß wich die Luft aus Drums Lunge.

Der Sheriff klappte zusammen. Der Muskelmann schlug ihm den Stetson vom Kopf, der verkehrt herum wie der Hut eines Bettlers auf dem Boden zum Liegen kam.

Der Glatzkopf setzte die Säge an Drums Schädelbasis an, winkelte den Ellbogen ab und sägte drauflos. Die Metallzähne wirbelten einen Konfettiregen aus Fleisch auf. Blut floss vom Hals des Sheriffs, ein hohes Kreischen drang aus seiner Kehle.

Wieder versuchte Drum, sich aufzurichten, wobei er die Säge beiseiteschlug. Wieder fingen ihn die dunkelhäutigen Männer ein wie einen ausgebüxten Luftballon. Der Glatzkopf trat einen Schritt zurück und vollführte einen Roundhouse-Kick. Sein Stiefel krachte gegen Drums Kinn, woraufhin dieser mit offenem Mund und ziemlich benommen dasaß.

»Vorsicht. Er soll bei Bewusstsein bleiben«, sagte der Mann im Anzug. Der Gewichtheber, der zu einem weiteren Tritt ansetzte, hielt inne.

Die beiden Männer, die Gene bewachten, traten etwas zur Seite, um besser sehen zu können. Der Hüne drückte das Sägeblatt erneut gegen Drums Hals.

Einer der Rednecks hielt eine Uzi in der Hand. Es war derjenige, den sie in der Bar



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